Kalziumversorgung bei Hunden

28. Januar 2025 durch
Kalziumversorgung bei Hunden
Florian Quast
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Kalziumversorgung bei Hunden

Viele Hundebesitzer sind unsicher, wenn es um die richtige Versorgung ihres Hundes mit Mineralstoffen geht – insbesondere beim Thema Kalzium. Die Sorge vor einer Unter- oder Überversorgung führt häufig zu Unsicherheit, vor allem bei selbst zubereiteten Futterrationen.

Doch wie viel Kalzium benötigt ein Hund wirklich, und wie stellt man sicher, dass der tägliche Bedarf gedeckt ist? Muss die Kalziumzufuhr minutiös berechnet werden? Die gute Nachricht vorweg: Der Körper Ihres Hundes verfügt über ausgeklügelte Mechanismen, die den Kalziumstoffwechsel präzise regulieren.

Werfen wir einen genauen Blick darauf, wie der Kalziumbedarf eines Hundes gedeckt wird und welche Rolle der Organismus dabei spielt.

Wofür braucht der Hund Kalzium?

Kalzium ist ein essenzieller Mineralstoff für Hunde und übernimmt eine Vielzahl lebenswichtiger Aufgaben im Körper:

  • Skelett und Zähne: Kalzium ist entscheidend für die Mineralisation und Festigkeit von Knochen und Zähnen.
  • Nervensystem: Es ermöglicht die Reiz- und Energieübertragung zwischen Nervenzellen.
  • Blutgerinnung: Kalzium ist ein zentraler Faktor in der Gerinnungskaskade.

Wie viel Kalzium braucht ein Hund?

Der tägliche Kalziumbedarf eines Hundes hängt von Faktoren wie Größe, Alter und Aktivitätsniveau ab. Laut dem National Research Council (NRC) benötigt ein gesunder, 20 kg schwerer Hund etwa 1,23 g Kalzium pro Tag.

Doch dieser Wert ist ein Richtwert, keine exakte Vorgabe. Hunde müssen nicht jeden Tag die präzise Menge Kalzium aufnehmen. Der Körper kann Schwankungen gut ausgleichen, da er über Mechanismen verfügt, die die Aufnahme, Speicherung und Ausscheidung von Kalzium steuern.

Natürliche Quellen für Kalzium

Statt auf künstliche Präparate zurückzugreifen, ist es sinnvoll, den Kalziumbedarf durch natürliche Nahrungsmittel zu decken. Kalziumreiche Lebensmittel sind:

  • Knochen und Knorpel (bei Hunden, die roh gefüttert werden – aber nur rohe, nicht gekochte Knochen, um Verletzungen zu vermeiden)
  • Eierschalen (gemahlen und in Maßen untergemischt)
  • Grünes Blattgemüse (z. B. Spinat, Grünkohl)
  • Milchprodukte (z. B. Joghurt oder Hüttenkäse, wenn gut verträglich)

Die Basis einer ausgewogenen Ernährung bildet eine abwechslungsreiche und naturnahe Futterration. Ein gesunder Hund ist in der Lage, die benötigten Nährstoffe aus der Nahrung aufzunehmen, zu speichern und überschüssige Mengen über den Kot oder Urin auszuscheiden.

Die Regulierung des Kalziumstoffwechsels im Körper

Der Körper des Hundes regelt den Kalziumhaushalt über ein ausgeklügeltes System, an dem mehrere Organe beteiligt sind:

1. Sinkt der Kalziumspiegel im Blut:

  • Die Nebenschilddrüsen registrieren den Mangel und schütten Parathormon (PTH) aus.
  • Parathormon aktiviert sogenannte Osteoklasten, die Kalzium aus den Knochen freisetzen, wodurch der Kalziumspiegel im Blut steigt.
  • Gleichzeitig sorgt Parathormon dafür, dass die Nieren weniger Kalzium ausscheiden und mehr Vitamin D3 (Calcitriol) freigesetzt wird.
  • Calcitriol erhöht die Kalziumaufnahme im Darm.

2. Steigt der Kalziumspiegel im Blut:

  • Die Schilddrüse setzt das Hormon Calcitonin frei.
  • Calcitonin bewirkt, dass überschüssiges Kalzium in den Knochen eingelagert wird.
  • Es signalisiert den Nieren, mehr Kalzium mit dem Urin auszuscheiden, und reduziert die Kalziumaufnahme im Darm.

Dieses fein abgestimmte System ermöglicht es dem Körper, den Kalziumspiegel im Blut innerhalb eines engen Rahmens konstant zu halten – unabhängig von kurzfristigen Schwankungen in der Zufuhr.

Wann sind Nahrungsergänzungsmittel sinnvoll?

Wer sich unsicher ist, ob sein Hund ausreichend mit Kalzium und anderen Mineralstoffen versorgt ist, kann dies überprüfen lassen. Geeignete Methoden sind:

  • Blutuntersuchung: Bestimmung der Kalziumwerte im Blutserum
  • Fellmineralanalyse: Gibt Aufschluss über den Mineralstoffgehalt im gesamten Organismus

Fazit

Vertrauen in die Natur des Hundekörpers

Die Regulierung des Kalziumstoffwechsels zeigt, wie intelligent der Körper Ihres Hundes funktioniert. Mit einer ausgewogenen und abwechslungsreichen Fütterung schaffen Sie die Grundlage für eine optimale Versorgung. In den meisten Fällen reicht es, auf natürliche Kalziumquellen zurückzugreifen und den Hund mit artgerechtem Futter zu versorgen.

Für Hundebesitzer, die dennoch unsicher sind, bieten Laboranalysen eine hilfreiche Orientierung. So können Sie sicherstellen, dass Ihr Vierbeiner bestens versorgt ist – ohne unnötige Supplementierung.


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